Unser Essen hat einen Rucksack an Emissionen im Gepäck, bevor es auf unseren Tellern landet. Selbstkasteiung ist aber der verkehrte Ansatz.
Viele Konsumenten haben eine grundlegende Ahnung, was gut für das Klima ist und was aus ökologischen Gründen vermieden werden sollte. Aber dieses Wissen wird nicht in Taten umgesetzt, immer noch wandern Dinge in unsere Einkaufswägen, obwohl die Käufer wissen, dass das keine ökologischen Kaufentscheidungen sind. Den Konsumenten hier verstärkt in die Pflicht zu nehmen, ist trotzdem nicht sinnvoll, argumentiert Nachhaltigkeitsexperte Fred Luks von der Wirtschaftsuniversität Wien im Gespräch mit forum.ernährung heute: „Es ist gefährlich, die Verantwortung auf den Einzelnen, beispielsweise den Konsumenten, abzuschieben. Denn in erster Linie müssen sich die Strukturen und die Kultur einer Gesellschaft verändern.“ Luks sieht zwar gute Gründe, biologisch oder regional zu essen, kritisiert aber, dass zu oft der Verzicht im Vordergrund steht. Jeder kennt die Probleme, es wird aber keine Perspektive angeboten. Wir brauchen mehr positive Botschaften, um einen nachhaltigeren Lebensstil attraktiv und erstrebenswert zu machen. „Man sollte ein positives Bild schaffen“, so Luks, „motivieren und nicht nur Horrorszenarien aufzeigen. Nachhaltigkeit muss insgesamt cooler werden – das hat mit Erfolg, Spaß und Lebenslust zu tun. Spricht man bei Veränderungen des Lebensstils immer nur von Problemen, kommt das genauso spaßbefreit rüber wie das ganze Thema Nachhaltigkeit.“